am 25.03.2007, einem Sonntag, an dem normalerweise jeder Berufstätige ausschlafen kann, klingelte um 6:36 Uhr (!!!!) das Telefon. Nicole, die 2. Vorsitzende von Hoffnung für 4 Pfoten, bat uns, einem ihrer Schützlinge, dessen Vermittlung nicht geklappt hatte, Asyl zu gewähren. Wie wir halt sind die Neu-Ex-Besitzer angerufen, einen Termin zur Übernahme vereinbart und dorthin gefahren.
Viel wussten wir ja nicht von ihm, ausser dass er sehr beeindruckend sein sollte und ein bisschen problematisch war. Was soll’s wir werden das Kind schon schaukeln, dachten wir in unserer Naivität. Was uns dort allerdings erwartete amüsiert uns heute, damals verging uns aber das Lachen!
Die Alt-Neu-Besitzer öffneten den Kofferraumdeckel ihres Kombis und Balu stürzte sich brüllend auf Gunnar und knuffte ihm als erstes in den Bauch! 65cm Stockmaß, verteilt auf 37 brüllende Kilos, daß hat schon was!
Mit vereinten Kräften setzten wir ihn in den Kofferraum unseres Twingos, der natürlich kein Absperrgitter hatte.
Wir wechselten noch ein paar Worte, mit den „alten“ Besitzern, tranken Kaffee und trauten uns eigentlich nicht i unser Auto, in dem dieses schwarze Monster sass. Irgendwann eingestiegen und auf’s Feld gefahren, damit wir mit ihm gemeinsam laufen konnten.
Parkpaltz angehalten, Kofferraumdeckel auf, Balu gebrüllt, „wie am Spieß“ Kofferraumdeckel zu. Und jetzt? Wir konnten ihn ja nicht bis zu seiner erneuten Vermittlung dort sitzen lassen. Beim 3.Versuch sprang er plötzlich, uns beharrlich ignorierend, aus dem Kofferraum, natürlich ohne Leine.! PROST MAHLZEIT! Leise angeschlichen und mal versucht ihn anzuleinen, was tatsächlich gleich beim 1. Versuch klappte!
Unser 1. Erfolgserlebnis! Trotzdem waren wir der Meinung, dass dieser Hund wohl eine Nummer zu gross, für unsere beischeidenen Kenntnisse sei. Wir hofften, dass wenigstens unser Rudelchef Aro uns helfen konnte, dieses schwarze Monster in den Griff zu bekommen. Und tatsächlich das Wunder geschah, Aro hat so fantastische Arbeit geleistet. Balu kam hier rein und hatte nichts mehr zu melden, selbst unsere Schissbacke Alfi bekam plötzlich „Oberwasser“ und entwickelte sich zu einem petzenden Etwas, dass Balu ständig in die Schranken weissen sollte! Auf dem Hundeplatz kam es noch dicker, Lucky, der 3-beinige Pflegehund von Nicole und noch nicht mal 1 Jahr alt, unterwarf Balu! Im Laufe der Tage entspannte er sichtlich, es schien fast so,als wäre er froh, nicht mehr den ganzen Haushalt unter seine Kontrolle bringen zu müssen. Er lernte relativ schnell, dass es bei Gunnar, mir und unseren hundebegeisterten Freunden keinen Wert hat, „dicke Backen“ zu machen, wir ignorierten ihn einfach! Nach nicht mal einer Woche konnten wir ihn bereits ohne Leine laufen lassen, da er so toll hörte und zu uns zurück kam, wenn wir in ruften. Er ist im Laufe der Monate zu Gunnar’s „babbigem Guzzele“ geworden, der ihn auf Schritt & Tritt verfolgte, kuschelt heute für sein Leben gern im Bett...
Wir haben lange hin und her überlegt, ob er nicht ein festes Mitglied unserer Rasselbande werden sollte, uns aber dann dagegen entschieden, da wir ihm berufsbedingt nicht die nötige Aufmerksamkeit schenken können, die er unbedingt braucht. Unser alten Setternasen, waren teilweise durch Balu’s Temperament überfordert. Er ist halt mit seinen 3 Jahren ein „Hans Dampf in allen Gassen“ der mit wenigen Ausnahmen, durch unser Haus fegt und dabei schon mal was zu Bruch gehen kann.
Wir wünschten uns für ihn eine Familie, bei der er die nötige Aufmerksamkeit bekommen sollte, am Besten als Einzelhund und tatsächlich wir fanden sie. Daher zieht unser „babbiges Guzzele“ am 19.08. nach Rottweil um.