.... den Tatsachen in's Auge zu sehen, daß ein Ende in Sicht ist.

31.03.2008

Diego geht es in den letzten Tagen immer schlechter. Seine Nierenwerte krabbeln weiter nach oben obwohl wir sein Nierenfutter füttern. Seine Leber arbeitet nicht mehr richtig. Dadurch füllt sich der Bauchraum immer weiter mit Wasser, was dazu geführt hat, daß er in den letzten 3 Tagen 2,5 kg zugenommen hat. Die Entwässerungstabletten, die wir ihm dagegen gegeben haben, nutzen nur ein wenig. Durch sein enormes Gewicht von mittlerweile 37,3 kg kann er nur noch eingeschränkt aufstehen weil jedes Gramm Übergewicht Gift bei seiner Spondylose ist und seine Lungen, die durch sein Asthma eh nicht mehr richtig funktionieren zusätzlich belastet werden . Seine Blase hat er nicht mehr unter Kontrolle. Meist ist es so, daß er auf seiner Gassiwiese nicht mehr pullern mag und sich seine Blase erst im Auto oder bei uns im Wohnzimmer entleert weil er mittlerweile unter einer chronischen Blasenentzündung leidet. Er kann seine Körperwärme nicht mehr speichern und da er es nicht mag, wenn er warm zugedeckt wird. haben wir einen Heizlüfter bei ihm stehen, der ihm im Fall, daß sich seine Blase wieder entleert, den Bauch trocknet.

Einzig und allein sein Herz hält ihn momentan davon ab zu reisen.

Es ging ihm schon häufig sehr, sehr schlecht. Als Gunnar für 4 Tage, von der Firma aus, nach Italien reisen musste z.B. da hab ich ihn angefleht wenigstens noch so lange zu warten, bis Gunnar abgeflogen ist. Damals haben wir entdeckt, daß es an seiner Babesiose lag. Als Gunnar nach Spanien gefahren ist, hat er brav gewartet, bis er die Haustür hinter sich geschlossen hat.

Gestern Abend hatten wir Angst, wenn wir in's Bett liegen, daß er heute früh nicht mehr bei uns sein wird, weil er so schlecht Luft bekam daher ist Gunnar bis 4h bei ihm gesessen und hat ihn gestreichelt und ich um kurz nach 5h aufgestanden, um ihm seine Medikamente zu geben.

Jetzt gehen wir heute Abend nochmal zu unserer TAin und werden dann entscheiden, ob es nochmal möglich ist ihm zu helfen andernfalls werden wir ihn gehen lassen. Und wieder mal beschäftigt mich die Frage, ob wir das alles nur für ihn tun oder eher für uns, weil es uns so schwerfällt, diesen Sonnenschein gehen zu lassen....  

01.04.2008
Waren gestern erst um kurz vor 22h wieder von unserer TAin zurück. Sie hat uns extra als letztes um 19.45h drangenommen, damit sie mehr Zeit für uns hat. Diego wurde gestern noch geröngt und dabei kam raus, daß seine Nieren und die Leber stark vergrössert sind und das Wasser nicht nur im Bauchraum, sondern sich auch in der Lunge niedergelassen hat. Er bekam Cortison, Antibiotika und was zum Entwässern gespritzt und die halbe Nacht waren wir damit beschäftigt, ihn irgendwie nicht im Nassen liegen zu lassen. Er ist heute früh auch brav zum Auto gewackelt und hat seine Runde gedreht. Wir hatten das Gefühl, daß er nach der Entwässerungsspritze gestern wieder besser Luft bekommt.

Heute früh um 10.30h haben wir Termin zum Ultraschall in der Tierklinik. Wäre eigentl. Queenerle's Termin gewesen, da die momentan aber quietschvergnügt durch die Bude wackelt, machen wir für sie einen neuen Termin und lassen heute nach Diego schauen.

nach dem Ultra-Schall:

 

 

Eigentl. sehen Leber und Nieren für einen Hund seines Alters garnicht so schlecht aus. Der Verdacht auf einen Tumor zwischen Lunge und Herzen hat sich auch nicht bestätigt. Fakt ist aber, daß Diego nicht mehr in der Lage ist, seine Blase von alleine zu entleeren. Möglicherweise liegt es daran, daß durch seine Spondylose die Nerven so sehr geschädigt sind, daß dieses Zusammenspiel zwischen "Deine Blase ist voll!" und "Ok, ich mach dann mal leer!" einfach nicht mehr funktioniert. Die Entwässungsspritze gestern hat lediglich die Flüssigkeit aus den inneren Organen geschwemmt und alles was die Blase nicht mehr tragen konnte, wurde nach aussen katapultiert. Die eigentl. Blase lässt sich aber nicht mehr entleeren und trägt mittlerweile 5-10Liter Urin in sich daher auch seine chronische Blasenentzündung.

Morgen bekommt er einen Blasenkatheter und dann muss man abwarten, in wie weit, die Blase geschädigt ist bzw. ob es noch möglich ist, Diego dazu zu bewegen, daß er alleine Pipi macht und die Blase entleeren kann. Die Alternative wäre, daß wir ihn dabei manuell unterstützen. Wir haben "sowas" zwar noch nicht gemacht aber eine Bekannte von uns, macht das seit Jahren bei ihrer Hündin, die nach einem Unfall nicht mehr in der Lage ist von alleine Pipi zu machen.

Alles in allem war das heute eine sehr aufschlussreiche, feuchte und geruchsintensive Untersuchung mit einer Ärztin, die während der Behandlung ihre etwas blässliche Assistentin angeranzt hat: "Wenn Sie den Geruch nicht ertragen können, müssen sie sich einen anderen Job suchen! Blasengeschichten sind halt so, da kann der Hund nichts für!" *freu* ja, ich hab mich wirklich gefreut, obwohl mir das Ganze sehr unangenehm war und ich Diego heute früh extra noch in die Wanne gesteckt hatte...

aber es ist wie es ist. Jetzt mal abwarten, was Diego dazu sagt und wie begeistert er morgen von dem Blasenkatheter ist....

01.04.2008:
Ging ihm Mittwoch Abend auch wieder zieml. gut, nachdem das Gewicht auch nicht mehr so nach unten zog. Er schafft es aber leider nicht, seine Blase von alleine zu entleeren. Heute Abend kriegt er den nächsten Katheter und andere Medikamente, nachdem er Mittwoch nur homöopath. Mittel erhalten hat. Unsere TAin ist ein wenig skeptisch, den Blasenkatheter alleine zu setzen aber wenn das die einzige Möglichkeit wäre. ein Bekannter von uns würde uns aus Alu ein Art Ständer bauen, in den wir ihn in einer Hängematte stellen könnten, da er ja nicht solange von allleine stehen kann...

Wir haben gestern mit einer Physiotherapeutin gesprochen, die ihn kennt, die wäre dafür, die Blase entsprechend zu reizen aber im Augenblick sehe ich keine Möglichkeit, ihm daß irgendwie begreiflich zu machen und wenn er irgendwo ist, wo er sich nicht richtig orientieren kann, löst das weiteren Stress bei ihm aus und das möchte ich ihm auch nicht zumuten...

04.04.2008:
es ist im Augenblick alles etwas schwierig. Nach dem er am Mittwoch den Katheter gelegt bekommen hatte, ist er hier wieder durch die Bude getapst, wie wir ihn eigentl. kennen. Er schien im warsten Sinne des Wortes erleichtert! Er hat unsere Queenie zur Seite geschubst nach dem Motto : "Jetzt bin ich dran!" und dann merkt man, wie sich die Blase anfüllt, die Bewegungen werden langsamer und durch das zusätzl. Gewicht, muss er sich mehr anstrengen, was zur Folge hat, daß er durch sein Asthma weniger Luft bekommt und stark hechelt und hustet. In den Augenblicken hat er so gut wie keine Lebensqualität mehr. Seine Spondylose liegt leider direkt oberhalb der Blase. Von oben die Spondylose und von unten zieht das Gewicht der Blase nach unten....

andererseits hat man eigentl. kaum bemerkt, als er den Katheter gelegt bekommen hat. Entweder hat tats. nichts gespürt oder es war nur für ihn das "kleinere Übel" da er ja gelernt hat mit den Schmerzen zu leben.

Er ist kopfmässig topfit, liebt es zu kuscheln und sich hinter den Ohren kraulen zu lassen. frisst wie ein Stier...

Ich bin mir sicher, daß er kopfmässig noch nicht gehen möchte. Würden wir jetzt diese Entscheidung treffen, wäre das auch sicher nicht in seinem Sinne und wir würden uns ewig Vorwürfe machen, über seinen Kopf hinweg diese Entscheidung getroffen zu haben. Daher bleibt uns nur abzuwarten, bis er irgendwann sagt genug ist genug oder eben ein Lösung in seinem Sinne zu finden ...

06.04.2008:
wir haben uns was überlegt und mometan funktioniert es auch ganz gut.


Eigentl kam es so:
Unsere TAin hat ein Problem damit, Diego immer den Katheter zu legen. Wir haben ein Problem damit, ihm den Katheter daheim zu legen, weil uns das Verletzungs- und Infektionsrisiko zu gross ist.

Jetzt ist es so, daß wir am Freitag in der Praxis hin und her überlegt haben und zu dem Schluß kamen, wenn es möglich ist, die Blase mittels elektr. Impulse zum Entleeren zu bewegen, sollte das eigentl. auch ohne elektr. Impulse möglich sein. Dadurch, daß seine Blase übervoll ist, entwickelt sich ja dieser Krampf, der es ihm dann nicht mehr möglich macht, zu entkrampfen und so die Blase zu entleeren. Vorteil bei Diego ist, daß die Blase wesentl. grösser als bei anderen Hunden ist und man sie so sehr gut ertasten kann.


unsere momentane Lösung sieht jetzt so aus:
ich stehe über Diego, schiebe den Inhalt der Blase rechts und links mit den Handballen Richtung "Ausgang" und und löse dann "manuell" mit den Fingern den Impuls zum Entleeren aus. Da wir das "Spiel" jetzt schon seit Freitag Abend machen, wissen wir mittlerweile, wenn Diego mit dem Schwanz wedelt und kurz "pupst" ist er soweit. In dem Augenblick wo er sich entkrampft, sag ich "JETZT!" Gunnar schiebt von vorne die Käsestückchen nach, daß Diego kopfmässig abgelengt ist und sich nicht wieder verkrampfen kann und auf diese Art & Weise schaffen wir es die Blase einigermassen zu entleeren.


ab Montag kriegt der das Medikament Myocholine, daß sich positiv auf die Blasenmuskulatur auswirken soll. Leider musste das Medi (mal wieder) in unserer Apotheke bestellt werden, da es nicht vorrätig war ...


Also bis jetzt klappt es ganz gut, wir werden zwar teilweise etwas desorientiert angeschaut und unsere Bekannten meinten auch schon "Was macht ihr da????" aber die Hauptsache ist: das Bubele strullert!


positiver Nebeneffekt:
Seine wunden Stellen, die sich durch die Überlaufblase bzw. den austretenden Urin, an den Innenseiten der Hinterbeine, gebildet hatten sind fast ganz verheilt ! Das Bubele schläft auch wieder wesentl. entspannter, weil der Druck auf die inneren Organe gemindert wird....

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das Foto finde ich so süss von ihm, als wollte er sagen "Ätsch, die Regenbogenbrücke kann noch warten!"

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